Weiterbildung
Hallo Antonio
Du bist ein langjähriger mitarbeiter bei bsl ticketprint und als geschäftsführer tätig.
Vor einigen Monaten hast du eine Weiterbildung gestartet. Wie heisst diese und
um was geht es da genau?
Die Weiterbildung heisst MAS Business Psychology.
Hierbei geht es darum, die vielseitigen Themenfelder wie Individuum, Team, Organisation und Markt aus einer wirtschaftspsychologischen Perspektive zu betrachten.
Wir untersuchen zum Beispiel welche Faktoren zentral für die Motivation und Arbeitsleistung der Mitarbeitenden ist, was eine positive Organisationskultur ausmacht und welche Lehren man aus der Finanz- und Marktpsychologie ziehen kann.
Was
interessiert dich besonders an deiner Weiterbildung?
In meiner
Funktion als Geschäftsführer werde ich täglich mit herausfordernden Aufgaben
konfrontiert.
Die
Mitarbeiterführung, die Kundenorientierung und die eigene Selbstführung spielen
dabei eine zentrale Rolle. Mich interessiert besonders das Wohlergehen, die
Bindung und die Motivation von Mitarbeitenden sowie die Entwicklung einer
vertrauensvollen Teamkultur.
Des Weiteren möchte ich die Kundenbedürfnisse aus
psychologischer Sicht besser erkennen und verstehen und die eigene persönliche
Entwicklung vorantreiben.
Hast du
bereits eine spannende neue Erkenntnis, die du gerne mit uns teilen möchtest?
Die Erkenntnis, dass definierte Kriterien noch kein gemeinsames Verständnis sichern ist sehr wertvoll. Im Geschäftsalltag nennen wir oft Kriterien, die einen gewaltigen Interpretationsspielraum zulassen. Die explizite Operationalisierung von Kriterien (das Präzisieren und Standardisieren von Begriffen durch Nennung der Handlung) führt dazu, eine höhere Einigkeit zwischen den internen und externen Stakeholder zu erzielen.
Klingt
interessant. Hast du gerade ein Beispiel für solch einen Begriff?
Da wäre zum Beispiel
das Wort Verantwortungsbewusstsein. Es sagt zwar allen etwas und doch kann es
jede Person auf eine andere Weise interpretieren.
Um in einem Bewerbungsgespräch das Verantwortungsbewusstsein evaluieren zu können, kann man mithilfe vordefinierter Indikatoren gezielte Fragen stellen, die den Begriff Verantwortungsbewusstsein messbar machen.
Diese
Indikatoren können zum Beispiel so aussehen:
Der oder die Mitarbeiter/in
1. steht zu seinen Fehlern und gibt es offen zu (+)
2. sucht keine Ausreden oder rechtfertigt sich nicht (+)
3. beschuldigt stets seine Mitarbeiter (-)
4. haltet sich an zeitliche und tätigkeitsbezogene Vereinbarungen (+)
Auf Basis
dieser Indikatoren kann man schliesslich einen standardisierten Fragebogen erstellen, der das Verantwortungsbewusstsein während
eines Bewerbungsgesprächs gezielt misst.
Wo siehst du weitere Anknüpfungspunkte zwischen deiner Weiterbildung und deinem Joballtag?
Die Weiterbildung
ist sehr praxisorientiert. Wir schreiben nach jedem Modul eine Reflexionsarbeit
sowie eine Transferidee, um mögliche Anwendungsfelder im Betrieb zu definieren.
Viele Ideen konnte ich bereits erfolgreich in den Joballtag einfliessen
lassen.
Vielen Dank für dein Interview. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und freude bei deiner Weiterbildung.